Fakten statt Vorurteile

Veröffentlicht am 05.03.2016 in Ortsverein

Informationsveranstaltung zum Thema Flüchtlinge

Das Interesse ist groß!

Das zeigte die gut besuchte Informationsveranstaltung des SPD Ortsvereins und der KAB Weiherhammer zum Thema Flüchtlinge!

Mal aus Unwissen, mal aus Hass: was sind nicht alles für falsche Geschichten und Vorstellungen von Flüchtlingen im Umlauf. Mit einigen davon räumte Arno Speiser nun auf. Nebenbei erläuterte er, wer selbst schon mal Ziel solcher Hetze war: nämlich Deutsche!

Das Thema war klar umrissen: „Füchtlinge – Asylbewerber –Rechtslage – aktuelle Situation - Stammtischparolen – Gefahren von rechts“.

Darüber sprach Arno Speiser von der beim Stadtjugendring Weiden angesiedelten Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus auf Einladung des SPD Ortsvereins und der KAB Weiherhammer. Er ist als Leiter der regionalen Beratungsstelle tief drin im Thema. Leicht ist das nicht, „es ist schwierig geworden, mit Fakten zu argumentieren“, konstatierte Speiser. So sei es erschreckend, dass auch von Leuten aus der Mitte der Gesellschaft dazu oft Äußerungen kommen, die strafbar seien. Dem gegenüber könne man nur versuchen mit Vorurteilen aufzuräumen und mit Flüchtlingen Kontakt aufzunehmen. Apropos Vorurteile: was man heute über Neuankömmlinge höre, habe es auch schon nach dem Zweiten Weltkrieg und nach dem Mauerfall gegeben. Anhand von Beispielen zeigte er auf, dass damals die gleichen Parolen gegen die eigenen Landsleute verbreitet wurden.

Speiser warnte auch vor Horrorzahlen über den angeblichen Anteil von Muslimen in Deutschland. In Wahrheit liege der lediglich bei 5,3 %. Überhaupt relativierten die Zahlen Vieles: weltweit seien 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Aber nur wenige kommen nach Europa. Im Libanon etwa kämen 220 Flüchtlinge auf 1000 Einwohner. In der Türkei lebten zwischenzeitlich 2 Millionen.

Zum Vergleich: Schweden als europäischer Staat mit dem höchsten Anteil (15 Flüchtlinge kommen auf 1000 Einwohner) komme weltweit erst an 9. Stelle. Für Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern bedeuteten 1 Million Flüchtlinge keine Überschwemmung. Wobei ohnehin unklar sei, wie viele Flüchtlinge vergangenes Jahr in die Bundesrepublik gekommen seien. Realistisch seien wohl 750 000 bis 1 Million Menschen. Laut Speiser sind viele Lügen über die Neuankömmlinge im Umlauf. Zum Beispiel die, dass Asylbewerber 2.500 Euro Begrüßungsgeld erhalten. „Unsinn“, so der Referent. Diese Menschen leben alles andere als im Luxus. Sie erhielten Sachleistungen. Bei Erkrankungen bekämen sie nur bei akutem Bedarf eine Behandlung. Es gebe auch keine Vorsorge. Ein alleinstehender Erwachsener erhalte 140 Euro im Monat. Verheiratete oder Partner 120 Euro, und für ein Kind oder Jugendlichen gibt es je nach Alter 82 bis 90 Euro. Davon müssen zusätzliche Lebensmittel, Fahrtkosten, Anwaltskosten und Sonstiges bezahlt werden. Hans Konopka, der die Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis betreut, versicherte, dass es mit den Asybewerbern in Weiherhammer keinerlei Probleme gebe. Helmut Fastner regte die Gründung eines Arbeitskreises Asyl an. Dies wurde von vielen Besuchern begrüßt.

Quelle: NT

 

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