SPD-Kreistagsfraktion erkundigt sich im Heilpädagogischen Zentrum in Irchenrieth nach Sorgen und Problemen

Veröffentlicht am 08.03.2011 in Kreistagsfraktion

Ein „Wirtschaftsunternehmen mit besonderer Bedeutung für die Region“ besichtigte die SPD-Kreistagsfraktion. Werkstättenleiter Josef Bauer führte die Kreisräte durch die Fertigungsbereiche des Heilpädagogischen Zentrums in Irchenrieth und stellte die Auftragslage sowie die Beschäftigungssituation vor. Die neun Gruppen der Förderstätte erläuterte Thomas Fritsch und ließ die Besucher einen Blick in die Förderräume werfen.

Bauer zeigte sich mit der momentanen Auftragslage recht zufrieden, nachdem 2009 ein Einbruch weggesteckt werden musste. „Wir können
keine Kurzarbeit anmelden und unsere Leute wollen arbeiten“, so Bauer.
Wenn die Beschäftigung fehle, trete für die Behinderten eine Leere ein
und sie würden unzufrieden.
Einbrüche umgehen
Er sei daher ständig auf der Suche nach Auftraggebern, um solche Einbrüche wie in der Wirtschaftskrise 2009 zu umgehen und den 450 Beschäftigten Arbeit und Einkommen zu sichern. Doch bei den einfachen
Tätigkeiten gehe die Auftragsmenge stetig zurück, diese würden vermehrt
in Billigstlohnländern ausgeführt. Für die Menschen, die wegen ihres
Alters oder ihrer Behinderung nicht oder nicht mehr in den Werkstätten
beschäftigt werden können, biete man in den Förderstätten optimale
Betreuung an. „Dabei geht es uns vor allem darum, das, was die Menschen können, so lange wie möglich zu erhalten, und ein Stück Lebensqualität zu garantieren.“ In den Snoozelen-, Bewegungs- und Lichttherapieräumen bekämen die behinderten Menschen wichtige Sinnes- und Körperreize geboten. „Doch unser Betreuungspersonal ist das Wichtigste für die Menschen hier.“
In einem Gespräch appellierte stellvertretende Geschäftsführerin Brigitte Krause an die Politiker, Kürzungen im Behindertenbereich nicht zuzulassen. „Im Landtag sind Reduzierungen bereits im Gespräch – die
Umsetzung folgt meist auf dem Fuß“. Daher soll in einer Resolution die
Förderung mindestens auf bisherigem Niveau angemahnt werden. Außerdem warb Krause für die Unterstützung bei den Modernisierungsvorhaben der alten Förderstätte. „Nach 25 Jahren ist ein Umbau auf den Standard des neuen Gebäudes notwendig“, so Krause. Die SPD Kreisräte sahen nach dem Rundgang auch eine energetische Sanierung als dringend geboten an.
Das neue Altenpflegeheim sei jetzt schon ausgebucht, obwohl es noch nicht einmal fertig gebaut ist. Eine Aufnahme von Angehörigen der Behinderten, wie dies zunächst angedacht war, scheint auf lange Zeit unmöglich. „Unsere Bewohner werden auch immer älter und brauchen diese Plätze selbst“, erläuterte Krause.
Zivis fehlen
Die Frage nach dem Ersatz der wegfallenden Zivildienstleistenden ergab ein sorgenvolles Bild: Die zwölf Zivis pro Jahr fehlen in vielen Bereichen der Einrichtung und können nicht durch andere freiwillige Bewerber oder Praktikanten ersetzt werden.
„Außerdem haben sich einige junge Männer danach für einen Beruf im Behinderten- oder Sozialbereich entschieden, die jetzt nicht mehr angeworben werden“, bedauerte Krause. „Diese Einrichtung ist ein Segen für unsere Region“, stellte abschließend Fraktionsvorsitzende Dagmar Mittelmeier fest und übergab an Krause eine Geldspende.

 

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